Vom 14. bis 18. Oktober 2024 war unser Vorsitzender Markus Boulanger gemeinsam mit einem Team in der ukrainischen Partnerstadt von Erzhausen in Ivanychi unterwegs. Ziel der Reise war es, die Arbeit unseres Vereins vor Ort zu begutachten und den Menschen direkt zu begegnen. Mit dabei waren die Übersetzerin Mirjam Dovbenko sowie Engelbert Baar und Georg Weber. Die Anreise führte zunächst per Flugzeug nach Warschau und von dort mit dem Mietwagen zur polnisch-ukrainischen Grenze. An der Grenze wurden sie unserer Leiterin der Sozialstation „Nezabudka“ in Ivanychi, Frau Sznishana Horbaschuk, empfangen, die die Reisegruppe schließlich ans Ziel brachte.

Bereits am zweiten Tag stand ein Besuch bei der Bürgermeisterin von Ivanychi auf dem Programm. Während des herzlichen Empfangs im Rathaus durch die Mitarbeiter wurde die Delegation jedoch schnell von der rauen Realität eingeholt: Ein Fliegeralarm ertönte, was in der Ukraine seit Beginn des Krieges zum Alltag gehört. In solchen Situationen müssen alle Kinder und Jugendlichen in den öffentlichen Einrichtungen Schutz in den Bunkern suchen – eine alarmierende Erinnerung an die Gefahr, der die Menschen täglich ausgesetzt sind.

Im Anschluss führte die Reise die Gruppe zu verschiedenen wichtigen Einrichtungen der Stadt; darunter das örtliche Krankenhaus, die Feuerwehr und die Schulen. Ein besonders bewegender Moment war die Blumenniederlegung am Gedenkmal für die gefallenen Soldaten an der Front. Viele junge Männer, die für die Freiheit ihres Landes kämpften, haben dort ihr Leben verloren. Die Gastgeber konnten bei diesem ergreifenden Moment ihre Tränen nicht zurückhalten.

Der zweite und dritte Tag waren geprägt von Besuchen in der sozialen Einrichtung „Nezabudka“, die unser Verein in Ivanychi betreibt. Dort kümmern sich unsere engagierten Mitarbeiter täglich um 40 bis 70 Kinder und Jugendliche, die nach der Schule in die Einrichtung kommen. Sie erhalten eine warme Mahlzeit, können sich duschen, ihre Kleidung waschen, spielen, singen und handwerkliche Fähigkeiten erlernen. Doch die Einrichtung leistet weit mehr: Auch Hilfsgüter, die an das örtliche Krankenhaus, Altenheime, Binnenflüchtlinge und in Krisengebiete weitergeleitet werden, werden dort gepackt. So erlebte die Reisegruppe hautnah, wie eine große Palette mit Hilfsgütern für ein Krankenhaus im Osten der Ukraine vorbereitet wurde.

Das örtliche Krankenhaus hat in den vergangenen Wochen über eine Tonne Lebensmittel und Hygieneartikel erhalten – ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität. Der Einsatz des Teams von „Nezabudka“ ist von unschätzbarem Wert für die Menschen in Ivanychi und darüber hinaus. „Wir waren alle tief beeindruckt von dem Engagement der Mitarbeiter“, berichtete unser Vorsitzender Markus Boulanger.

Die Reisegruppe war während ihres Aufenthalts im 25 Kilometer entfernten Novovolinsk untergebracht. Auch dort war der Krieg allgegenwärtig: Vor dem Rathaus wird täglich um 9 Uhr eine Mahnwache für die Opfer des Krieges abgehalten. Ein beeindruckendes Bild bot sich, als Menschen aus ihren Autos stiegen, um an der stillen Gedenkminute teilzunehmen. Diese Solidarität und das gemeinsame Gedenken haben auch die Reisenden tief bewegt.

„Es war eine Reise voller Eindrücke und Emotionen“, fasste unser Vorsitzender Markus Boulanger zusammen, „wir sind dankbar, dass unsere Hilfe vor Ort ankommt.“ Besonders stolz sind wir ganz besonders auf die Auszeichnungen, die unsere Mitarbeiter in Ivanychi von Behörden und Kirchen in der ganzen Ukraine für ihre wertvolle Arbeit erhalten haben.

Zum Abschluss bedanken wir uns bei allen Unterstützern: Ob finanziell oder durch praktische Mithilfe – jede Unterstützung hilft, diese wichtige Arbeit fortzuführen. Wir hoffen auf weiterhin so viel Engagement, damit wir den Menschen in der Ukraine auch in Zukunft zur Seite stehen können.